Affiliate Marketing ist überall. Vielleicht hast du davon gehört, vielleicht auch nicht. Aber eines ist ziemlich sicher: auch du hast schon daran teilgenommen – unbewusst. Vielleicht nicht als Affiliate, aber als Kunde. Wie das?
In diesem Artikel findest du Praxisbeispiele, die alles erklären. Du wirst erfahren, wie andere es geschafft haben und vielleicht Ideen holen, wie du selbst durchstarten kannst.
Was ist Affiliate Marketing?
Stell dir vor, du empfiehlst einem Freund ein Buch, das du liebst. Dein Freund kauft es, und der Buchladen gibt dir dafür eine kleine Belohnung. Genau das ist Affiliate Marketing – nur eben online.
Im Affiliate Marketing gibt es drei Beteiligte:
- Der Merchant: Das ist der Anbieter des Produkts oder der Dienstleistung. Quasi derjenige mit dem guten Zeug.
- Der Affiliate: Derjenige, der das Produkt empfiehlt.
- Der Kunde: Die Person, die aufgrund der Empfehlung kauft.
Affiliate platziert auf seiner Website oder in seinen sozialen Medien einen Affiliate-Link zu einem Produkt. Klickt der potenzielle Kunde darauf und kauft etwas, erhält der Affiliate eine Provision.
Was im Jahr 2024 immer noch perfekt funktioniert
Es gibt viele Affiliate-Marketing-Modelle, die immer noch funktionieren und sich lohnen. Und es gibt solche, die im Jahr 2024 nicht mehr profitabel sind.
Nischenblog
Das ist die einfachste Form des Affiliate-Marketings, anfängerfreundlich und profitabel. Ein Nischenblog ist ein Blog über ein bestimmtes Thema, in dem du dich auskennst. In diesem Blog teilst du deine persönlichen Erfahrungen zum Thema und gibst die Empfehlungen für Produkte und Dienstleistungen.
Influencer in Social Media
Wenn du weniger schreibst und dafür viel in den sozialen Medien aktiv bist, dann funktioniert es auch. Dabei baust du konsequent dein Profil auf und sammelst Follower, die genau an deinem Thema interessiert sind. Du zeigst deine persönlichen Erfahrungen und empfiehlst die Produkte weiter.
YouTuber mit Reviews
Wenn Videos dein Ding sind, dann startest du einen YouTube-Kanal. Du drehst und lädst hoch Videos, in denen du Produkte oder Dienstleistungen testest. Sind die Bewertungen gut, ehrlich und unterhaltsam zugleich, wächst deine Abonnentenzahl. Die Menschen klicken auf die Links in den Videobeschreibungen, und wenn sie anschließend das Produkt kaufen, dann erhältst du deine Provision.
Vergleichswebseiten
Vergleichsportale und -Webseiten funktionieren immer noch. Allerdings ist es nichts für Anfänger. Denn hier stecken ganze Unternehmen mit größeren Teams dahinter. Der Aufbau eines Vergleichsportals ist nicht nur technisch sehr anspruchsvoll. Als Anfänger mit wenig Zeit wirst du es nicht schaffen, eine riesige Menge an Produkten oder Dienstleistungen zu testen und ehrlich zu bewerten.
Podcasts
Podcasts sind eine relativ neue Art von Content. Ich muss zugeben, dass ich selbst noch keine Erfahrungen mit Podcasts gemacht habe. Das Prinzip ist das gleiche: du erzählst etwas, was deine Hörer interessiert, und gibst einen Hinweis auf einen entsprechenden Link in deinen Show Notes.
Konkrete Beispiele für Affiliate-Projekte
Was heißt das jetzt konkret? Wie machen es erfolgreiche Affiliate-Marketer? Welche Produkte empfehlen sie? Mit welchen Partnerprogrammen arbeiten sie? Welche Traffic-Quellen nutzen sie und wie bringen sie Menschen dazu, auf die Affiliate-Links zu klicken und zu kaufen?
Um all diese Fragen zu beantworten, habe ich mich auf die Suche gemacht, einige Beispiele aus dem deutschsprachigen Raum zusammengestellt und ausgewertet.
#1 Affiliate-Blog „Gradually.AI“
Ein Affiliate-Blog ist eine Sammlung von gut recherchierten Blogartikeln zu einem bestimmten Thema. Die Blogbeiträge enthalten persönliche Erfahrungen, Empfehlungen und Bewertungen rund um die gewählte Nische.
So macht es Finn Hillebrandt, erfolgreicher Blogger zu den Themen WordPress, SEO und KI-Tools. Auf seinem Blog Gradually.AI empfiehlt er Online-Tools für andere Blogger. Die meisten seiner Besucher kommen dank der perfekten Suchmaschinenoptimierung über Google.
SE Ranking* schätzt seinen Traffic auf etwa 55.000 Besucher monatlich. Tendenz steigend.
Und nein. Finn ist nicht von null auf hundert gestartet. 😉 Er hatte im April 2024 umfirmiert. Sein altes Projekt Blogmojo wurde zu Gradually.AI. Daher siehst du hier den geschätzten Traffic für die neue Domain, die es vor April 2024 noch gar nicht gab.
Seine Einnahmen kommen aus den Empfehlungen von Online-Tools und kostenpflichtigen WordPress-Plug-ins. Finn bewertet und vergleicht auch verschiedene Hosting-Anbieter.
Die Leser seines Blogs klicken auf die Affiliate-Links, die er in seinen Blogbeiträgen platziert, und wenn sie daraufhin einen Kauf abschließen, bekommt Finn seine Provision.
Zusätzlich zu seinem Blog hat Finn einen Newsletter zum Thema KI. Laut eigenen Angaben hat sein Newsletter über 17.000 Abonnenten.
Finn hat 2011 mit dem Bloggen angefangen. Sein erster Blog scheiterte. Auch mehrere Nischenseiten zu den Trend-Themen wie Abnehmen, Ernährung oder Mode haben gefloppt.
Aber er gab nicht auf, lernte SEO und begann, über Tablets und Smartphones zu bloggen. Das war die erste Nische, die ihm Erfolg gebracht hat. Innerhalb von nur 8 Monaten konnte er seinen Vollzeitjob als Übersetzer aufgeben.
Im Jahr 2016 ist dann Blogmojo entstanden. In seinem Blog erzählt Finn über seine Erfahrungen und gibt Praxis-Tipps, Schritt-für-Schritt-Anleitungen und Empfehlungen für TOP-Tools in seinem Bereich.
Neben SEO-Traffic und E-Mail-Marketing betreibt Finn auch eine relativ große Facebook-Gruppe mit fast 4.500 Mitgliedern.
In der Gruppe spürt er Trends auf, beantwortet die Fragen seiner Fans und Follower und informiert über neue Tools.
Mittlerweile verkauft Finn auch eigene Kurse, in denen er erklärt, wie man mit SEO-Traffic einen Besucherstrom über Google aufbauen kann.
#2 Affiliate-Website „Coffeeness“
Mit knapp 250.000 monatlichen Besuchern über Google ist der Barista-Blog von Arne Preuss ein weiteres Beispiel für erfolgreiches Affiliate Marketing.
Arne Preuss ist ein leidenschaftlicher Kaffeeexperte. Sein Weg begann er als fest angestellter Barista und Marketingleiter bei Starbucks – perfekte Voraussetzung, wenn Leidenschaft und Job sich ergänzen.
2009 fing Arne an, über seine Leidenschaft zu bloggen. Das Geld zu verdienen, war damals noch keine Absicht. Er bloggte eher sporadisch. Mal waren es drei Blogartikel im Monat und mal nur einer. Sein erster Versuch, aus dem Blog Geld zu machen, scheiterte. Damals versuchte er, E-Books zu verkaufen und platzierte Amazon-Werbebanner auf seiner Seite. Ohne Ergebnis.
7 Jahre betreibt er seinen Blog nebenbei. Sein Partner Mauricio Prinzlau ist deutlich erfolgreicher mit seinem englischsprachigen Bewertungsportal für Cloud-Software.
Als Arne sieht, was sein Partner mit Affiliate Marketing verdienen kann, konzentriert er sich wieder auf seinen eigenen Kaffee-Blog. Und natürlich hilft ihm hier das Know-how seines Partners aus dem Bewertungsportal. So kann Arne seine Webseite ohne viel Umwege zur Vollzeit-Beschäftigung ausbauen.
Seit dieser Zeit veröffentlichte er über 200 Testberichte über Kaffeemaschinen, Milchaufschäumer und Wasserkocher. So wurde aus einem Blog eine umfangreiche und sehr erfolgreiche Produktvergleichsseite.
In diesem Beispiel siehst du die Bereiche markiert, die Affiliate-Links enthalten. Die bewerteten Geräte bekommt Arne von den Herstellern gestellt. Für den Preisvergleich nutzt er viele Partnerprogramme gleichzeitig, z. B. Amazon, Otto, Saturn und MediaMarkt.
Insgesamt sind es über 30 Partnerprogramme, mit denen Arne sein Geld verdient.
Seine zweitgrößte Traffic-Quelle ist sein YouTube-Kanal mit 61.000 Abonnenten.
In den Videobeschreibungen findest du sowie Affiliate-Links zu den von ihm bewerteten Geräten als auch Links zu seiner Webseite. Damit generiert sein Blog noch mehr Besucher und er ist nicht komplett von SEO-Traffic abhängig.
Um mit seinen Fans zu kommunizieren, deren Bedürfnisse aufzuspüren und die Trends zu beobachten, hat Arne eine Facebook-Gruppe gegründet. Mittlerweile hat diese fast 35.000 Mitglieder.
Vor einigen Jahren gründete Arne eigenen Kaffeebrand. Seine Affiliate-Einnahmen werden nun durch die Verkäufe seiner eigenen Kaffeemarke ergänzt und unterstützt.
#3 Affiliate-Shop „Was soll ich schenken?“
Affiliate-Shops sehen auf den ersten Blick wie ganz normale Online-Shops aus. Der Trick dabei ist, dass sie keine eigenen Produkte im Angebot haben, sondern Produkte aus anderen Shops vorstellen und die Besucher über Affiliate-Links auf eigentlichen Verkaufsseiten leiten.
So macht es auch die „Geschenk-Suchmaschine“, die ursprünglich von Torben Leuschner betrieben wurde. Torben ist ein Webentwickler, der gerne Online-Shops aufbaut. So entstand Affiliate-Shop „Was soll ich schenken?“.
In diesem Affiliate-Shop findest du Produktkategorien, Produktbilder, Beschreibungen und Preise – alles wie in einem ganz normalen Online-Shop. Was hier jedoch fehlt, ist der Kaufprozess. Du findest auf diesem Shop keinen „Kaufen“-Button, keinen Warenkorb und auch keine Bestellseite.
Auf dem Screenshot oben siehst du statt des Kaufen-Buttons ein „Weiter zum Online-Shop“-Link. Wenn jemand auf diesen Link klickt, dann wird er auf die Produktseite des Artikels geleitet, wo es dann auch tatsächlich gekauft werden kann. Dieser Button ist nichts anderes als ein Affiliate-Link.
Die Idee für diesen Affiliate-Shop: Geschenksuche ist oft eine Qual. Also programmierte Torben eine Suchmaschine, die Geschenke aus anderen Shops auf einmal durchsuchen lässt. Seine Webseite ist damit keine bloße Auflistung der Produkte.
Der Mehrwert für den Besucher dieses Affiliate-Shops liegt auf der Hand:
- Sehr feine Filter nach verschiedenen Anlässen, Alter, Preis, Thema etc.
- Suche über mehrere Shops gleichzeitig: Hier geht es nicht nur um Amazon-Produkte! In diesem Affiliate-Shop sind Produkte aus 20+ Partnershops integriert.
Torben selbst sagte in einem Interview, dass er im Jahr 2018 mit diesem Affiliate-Shop einen sechsstelligen Betrag umgesetzt hat. „Da die Kosten für den Affiliate oft gering sind, ist das dann auch ein ganz schöner Gewinn“, so Torben. Er hatte außer seiner eigenen Arbeitszeit und den Betriebskosten für die Webseite (z. B. Hosting) kaum Ausgaben.
Und wie sieht es heute aus?
Ups. Der SEO-Traffic ist weg. Von der Spitze mit etwa 220.000 Besuchern pro Monat auf 6.000 runter.
Was ist passiert? Im Februar 2023 gab es ein großes Google-Update. Dieses Update betraf neben englischsprachigen Seiten auch die deutschen. Im Fokus dieses Updates standen Produkttests und Produktbewertungen, wobei Google besonderen Wert auf die Originalität der Inhalte und eigene Erfahrungen legte.
Beides traf aber auf die Geschenk-Suchmaschine nicht zu. Produktbeschreibungen wurden von den Verkaufsseiten übernommen und waren damit nicht original. Eigene Erfahrungen kann man mit Tausenden Geschenken wohl kaum machen. Also wurde der Shop von Google abgestraft.
Damit war der Affiliate-Shop nicht mehr so profitabel wie zuvor. Torben hat seinen Shop mittlerweile verkauft.
#4 Nischenseiten
Affiliate-Nischenseiten sind Webseiten, die zu einem sehr speziellen Thema erstellt werden. Oft hat der Autor der Seite gar keine persönliche Erfahrung mit dem Thema, sondern recherchiert lediglich im Netz, schreibt dazu passende Artikel oder generiert sie mithilfe von KI und sammelt so Besucher aus Suchmaschinen.
Das Ziel der Nischenseite ist, die Besucher aus den Suchmaschinen über Affiliate-Links auf die Produkte zu leiten.
Die meisten Nischenseiten mussten im Februar 2023 leiden. SEO-optimierte, aber keine originellen Inhalte, helfen nur noch in den dünn besetzten Nischen. Google legt seit 2023 großen Wert auf eigene Erfahrungen, die viele Nischenseiten naturgemäß nicht haben.
Christopher Hauffe, der Coach von Affiliate School, beschäftigt sich seit Jahren mit Nischenseiten und bietet auch Kurse, in denen man die Erstellung von Nischenseiten lernen kann. Auf seiner Webseite bringt er 16 Beispiele für Nischenseiten. Ich habe mir alle diese 16 Seiten unter die Lupe genommen. Fazit: Unpersönliche Nischenseiten, ohne eigene Erfahrungen, haben keine Existenzberechtigung mehr (zumindest nicht in Google).
Falls du ein konkretes Beispiel für eine Nischenseite ohne persönlichen Bezug haben willst, dann schau dir HeimkinoHeld.de. Was du hier nicht findest:
- „Über mich“-Seite
- Links zu den Social Media Profilen
- Persönliche Erfahrungen oder Berichte.
Und das funktioniert im Jahr 2024 nicht mehr! Die guten, stabilen Beispiele, die Google Updates überlebt haben, sind aller samt persönliche Affiliate-Blogs (und keine Nischenseiten!).
Um es noch deutlicher zu machen: Den Unterschied zwischen einem Affiliate-Blog und einer Nischenseite kannst du am besten an diesen zwei Beispielen erkennen.
Beide Webseiten haben das gleiche Thema. Die TabletCommunity ist eine Nischenseite, die keine persönlichen Erfahrungen liefert. Hier verschwindet der Traffic aus Google und geht gegen null.
Tabletblog ist dagegen ein Affiliate-Blog. Der Autor testet alle Tablets persönlich. Dadurch mag Google die Seite und schenkt ihr fast 80.000 Besucher im Monat.
Affiliate-Marketing über verschiedene Kanäle
Was die ersten zwei erfolgreiche Beispiele gemeinsam haben, ist die persönliche Note. Es geht um Menschen und deren persönliche Meinung und Erfahrung. Sie nutzen nicht nur Google, um Traffic zu sammeln, sondern bilden eine Community rundherum. Newsletter, YouTube-Kanal, Facebook-Gruppen – das alles sind Traffic-Quellen.
Affiliate-Websites
Unter diesen Begriff packe ich alles, was keine persönliche Erfahrung in den Vordergrund stellt:
- Nischenseiten
- Affiliate-Shops
- Produktvergleichsseiten
Das hat jahrelang perfekt funktioniert und hat den Betreibern gutes passives Einkommen gebracht. Ich habe selbst einige Projekte betrieben, die nur für Affiliate-Einnahmen ausgerichtet waren. Auch ich musste mit diesen Projekten Federn lassen. 😉 Zum Glück stammten meine Haupteinnahmen aus anderen Projekten. Heutzutage würde ich weder reine Nischenseiten noch Affiliate-Shops oder Produktvergleichsseiten aufbauen.
Affiliate-Blogs
Affiliate-Blogs sind die Art der Affiliate-Webseiten, die immer noch stabil und zuverlässig auch für Anfänger funktionieren – und dafür umso besser. Denn der Traffic, den Nischenseiten verloren haben, fließt jetzt in die Affiliate-Blogs.
Affiliate-Blogs sind zu 99 % auf dem guten alten WordPress aufgebaut. Webseiten-Baukästen sind für die Blogs weniger geeignet, auch wenn sie oft dafür werben. Die Blogger schreiben regelmäßig über ein Thema und setzen in erster Linie auf SEO (Suchmaschinenoptimierung).
Ein Affiliate-Blog ohne SEO ist sinnlos. SEO wird allgemein als sehr schwierig empfunden, aber es ist nichts, was man nicht lernen kann. Ich kann jedem Anfänger im Affiliate Marketing dringend empfehlen, in einen guten SEO-Kurs zu investieren.
Social Media und Influencer
Wenn du gerne auf Instagram, TikTok oder YouTube unterwegs bist, könnte Social Media dein Kanal sein. Jede Plattform hat ihre eigenen Stärken: Instagram ist perfekt für visuelle Inhalte, TikTok für kurze, unterhaltsame Videos und YouTube für ausführliche Tutorials.
Auch wenn es oft gesagt wird, dass es am einfachsten sei, mit Social Media zu starten, ist das nicht immer der Fall, wenn du nicht bereits auf der Plattform ohnehin schon aktiv unterwegs bist. Die Nutzung von Social Media für Affiliate Marketing ist mittlerweile auch vielen Kursen gewidmet. Jede Plattform hat ihre eigene Zielgruppe, Besonderheiten und Formate, die optimal funktionieren.
E-Mail-Marketing und Newsletter
Manche denken, E-Mails seien altmodisch. Das ist ein Trugschluss. Die meisten Affiliates verdienen ihr Geld über E-Mails. Und nein, es handelt sich nicht um Spam! Es geht um gute, informative Newsletter, die den Lesern einen Mehrwert bieten.
So ein Newsletter besteht nicht nur aus Affiliate-Links. Er besteht aus nützlichen Informationen, kuratierten Inhalten über das Thema, passenden Geschichten und gut platzierten Affiliate-Links nur dort, wo sie wirklich passen. So bleiben die Leser interessiert und fühlen sich nicht ausgenutzt.
Die Adressen für deine E-Mail-Liste kannst du mit einem Sales Funnel sammeln.
Was haben die erfolgreichen Affiliates gemeinsam?
Wie du an Beispielen gesehen hast, funktioniert Affiliate Marketing am besten in Nischen, in denen man sich gut auskennt.
Die Erfolgreichen nutzen nicht nur ein Partnerprogramm, sondern mehrere – häufig 20 bis 30 gleichzeitig.
Als Affiliate kannst du physische Produkte empfehlen, z. B. Bücher, Spielzeuge, Gaming-Zubehör oder Gartenwerkzeuge. Oder du kannst digitale Produkte empfehlen, wie Online-Kurse oder Software. Und dann gibt es noch Dienstleistungen aller Art: von der Webseitenerstellung über Versicherungen bis hin zu Kreuzfahrtreisen.
Konkrete Beispiele, was du alles verkaufen kannst:
- Physische Produkte: jedes Produkt, das du bei Amazon findest.
- Digitale Produkte: Kurse, Software und E-Books aus Digistore24.
- Dienstleistungen: Alles, was du bei Check24 findest.
Du siehst, es gibt kaum etwas, was du als Affiliate nicht bewerben kannst.
Die großen Affiliates kombinieren verschiedene Traffic-Quellen:
- Einen SEO-optimierten Blog mit persönlichen Erfahrungen zum Thema
- Einen YouTube-Kanal mit Tutorials oder Video-Berichten
- Social-Media-Kanäle, um auf sich aufmerksam zu machen
- Eine Facebook-Gruppe, um Fragen zum Thema zu beantworten und gleichzeitig Trends aufzuspüren
- Einen Newsletter, um Abonnenten per E-Mail zu erreichen
Und das letzte „Geheimnis“? Ausdauer und Bereitschaft, ständig dazuzulernen.
Schritt für Schritt zum Aufbau eines erfolgreichen Affiliate-Projekts
Du möchtest also ins Affiliate-Marketing einsteigen? Aber wo fängst du am besten an, und gibt es einen genauen Fahrplan? Die meisten erfolgreichen Affiliates starteten mit einem Affiliate-Blog und bauten parallel andere Traffic-Quellen aus. Der Fachbegriff dazu lautet Multi-Channel-Marketing.
Schritt 1: Nische und Marktanalyse
Zuerst brauchst du eine Nische.
- Leidenschaften und Interessen: Überlege, wofür dein Herz schlägt. Katzenvideos? Handgemachte Seifen? Hightech-Gadgets?
- Problemlösung: Gibt es ein Problem, das du lösen kannst? Menschen lieben Lösungen, weniger Informationen. Praxis vor Theorie.
- Trends beobachten: Schau dir an, was gerade angesagt ist. Google Trends ist dabei dein Freund.
- Keyword-Recherche: Finde heraus, wonach die Leute suchen. SEO-Tools wie der SE Ranking* oder Ubersuggest zeigen, was tatsächlich gefragt ist.
- Wettbewerbsanalyse: Untersuche deine potenzielle Konkurrenz. Wenn du der einzige Spieler auf dem Feld bist, könnte das eine Chance, aber auch ein Warnsignal sein.
Schritt 2: Auswahl der Affiliate-Programme
Nachdem du eine Nische für dich gefunden hast, musst du schauen, ob es Produkte oder Dienstleistungen gibt, die für deine Nische am besten passen.
- Passende Produkte: Niemand kauft Skiausrüstung auf einer Strandurlaub-Website.
- Attraktive Provisionen: Der Aufwand muss sich lohnen. Cent-Beträge bringen dich nicht ans Ziel.
- Zuverlässigkeit: Achte auf Seriosität. Es gibt leider einige schwarze Schafe.
Es gibt über 10 Kriterien, nach denen du das beste Affiliate-Partnerprogramm auswählen kannst. Einige Affiliate-Programme möchten deine Website oder deinen Social-Media-Kanal sehen, bevor sie deine Registrierung genehmigen.
Schritt 3: Affiliate-Webseite
Jetzt geht’s ans Eingemachte: Deine eigene Webseite.
- Domainname: Wähle etwas Eingängiges und Einprägsames, keine kryptischen Zahlen-Buchstaben-Kombinationen.
- Webhosting: Such dir einen zuverlässigen Hosting-Anbieter. Dein Online-Zuhause sollte nicht ständig abstürzen.
- WordPress ist wie das Schweizer Taschenmesser unter den CMS – flexibel, vielseitig und mit unzähligen Plugins erweiterbar. Keine Webseiten-Baukästen! Damit baust du vielleicht schnell, aber nicht stabil.
Schritt 4: Copywriting und SEO
Content ist König – ohne guten Inhalt geht nichts. Einfach drauflosschreiben bringt nicht viel. Es ist eine Kunst, einen Text informativ, interessant, überzeugend zu schreiben und gleichzeitig die Affiliate-Links an der richtigen Stelle zum richtigen Zeitpunkt zu setzen. Das nennt man Copywriting, und das kann man lernen.
- Bleib authentisch: Schreibe über Themen, die dich wirklich interessieren.
- Interagiere mit deinen Lesern: Beantworte Kommentare und nimm Feedback an.
- Weiterbildung: Bleib neugierig, lerne ständig dazu und zeige deinen Lesern, dass du die Trends im Griff hast.
Leider reicht es aber auch nicht, nur gut zu schreiben. Deine Webseite muss über Suchmaschinen gefunden werden, und das bedeutet, du musst dich gut mit SEO auskennen und es ständig anwenden.
SEO ist ein Marathon, kein Sprint. Aber eine Affiliate-Webseite wird dir auch Jahre später passives Einkommen bringen, wenn du es lernst, kostenlosen Traffic über Suchmaschinen zu gewinnen – auch wenn du gerade nicht aktiv bist. Das können Social-Media-Kanäle nicht bieten: In Social Media kannst du zwar schneller aufsteigen, aber sobald du eine Pause machst, verschwindest du schnell aus den Timelines.
Schritt 5: Newsletter
Kümmere dich von Anfang an um den Aufbau deiner E-Mail-Liste. Egal, wie gut deine Inhalte sind. Die Besucher kommen und gehen. Die meisten werden nach einigen Minuten nicht wissen, auf welche Seite sie den tollen Tipp oder Ratschlag gerade gelesen haben.
Damit das nicht passiert, solltest du die E-Mail-Adressen deiner Besucher sammeln. Per E-Mail kannst du dich immer wieder in Erinnerung rufen. Die gängigste Methode der Affiliates ist ein Sales Funnel, der mit einem Freebie beginnt.
Die einfachste Methode, die Eintragung in die E-Mail-Liste zu bekommen, ist ein Freebie. Du bietest deinen Lesern etwas an, was deren Probleme direkt lösen kann – und das kostenlos. Der Versand des Freebies erfolgt jedoch per E-Mail, und dafür muss der Interessent dir seine E-Mail-Adresse geben.
Schritt 6: Social-Media-Kanäle
Traffic aus den Suchmaschinen steigt anfangs sehr langsam. Social Media kann ein guter Booster sein. Lege dir auf einschlägigen Social-Media-Plattformen Accounts an und poste regelmäßig wertvolle Tipps zu deinem Thema. Bewerbe deine Social-Media-Profile auf deiner Webseite und in deinem Newsletter.
So hast du verschiedene Traffic-Quellen, die sich gegenseitig unterstützen. Bricht eine Traffic-Quelle ein, hast du immer noch was in petto.
Schritt 7: Analyse und Optimierung
Sobald du startest, ist die Analyse deiner Arbeit essenziell. Du musst wissen, welche Inhalte besonders gut bei deiner Zielgruppe ankommen, was deine Follower mögen und welche Affiliate-Links tatsächlich angeklickt werden. Tracking-Tools sind dabei unverzichtbar.
Das ist das Herzstück des Affiliate-Marketings. Wissen, was funktioniert und was nicht. Zahlen sind ehrlich, auch wenn sie manchmal wehtun. Sie zeigen dir aber die richtige Richtung und können deine Motivation enorm steigern.
Trends ändern sich, und du solltest flexibel bleiben. Passe deine Strategie an, wenn nötig. Vielleicht entdeckst du neue Themenbereiche oder möchtest auf anderen Plattformen aktiv werden.
Schritt 8: Automatisierung und Skalierung
Viele fangen mit diesem Schritt zu früh an. Du kannst erst etwas automatisieren, wenn du weißt, dass es sich lohnt. Sonst ist es Zeit- und auch Geldverschwendung.
Nutze Tools, die dir die Arbeit abnehmen. Automatisiere Social-Media-Posts oder E-Mail-Kampagnen, aber erst, wenn du genau weißt, welche Beiträge am besten laufen und welche E-Mail-Inhalte die höchsten Öffnungs- und Klickraten erzielen.
Jede große Reise beginnt mit dem ersten Schritt.
Aktuelle Trends und Chancen in Affiliate Marketing
Die Zukunft ist spannend, auch im Affiliate-Marketing. Wohin kann die Reise gehen?
Künstliche Intelligenz
Künstliche Intelligenz (KI) ist längst nicht mehr nur Science-Fiction. Sie verändert nicht nur unseren Alltag, sondern auch das Affiliate Marketing. Content-Erstellung ohne KI geht – Marketing mit KI geht aber schneller und effizienter. Du kannst so deine Zeit effizienter nutzen und dich auf das Wesentliche konzentrieren: großartigen Content zu erstellen.
Personalisierung auf neuem Niveau
Du kennst es sicher: Du besuchst eine Website, und sie fühlt sich an, als wäre sie nur für dich gemacht. Genau das wird immer wichtiger. Intelligente Algorithmen werden bald das Verhalten deiner Besucher analysieren können und schlagen automatisch die passenden Produkte vor.
Voice Search und Smart Assistants
„Hey Siri, zeig mir die besten Affiliate-Marketing-Tipps.“ Sprachassistenten sind auf dem Vormarsch, und die Sprachsuche wird immer beliebter. Die Inhalte müssen so gestaltet werden, dass sie auch von Alexa, Google Assistant & Co. gefunden und wiedergegeben werden können.
Augmented Reality (AR) und Virtual Reality (VR)
Klingt futuristisch? Ist es auch. Aber diese Technologien schreiten voran. Stell dir vor, du könntest Produkte virtuell ausprobieren, bevor du sie kaufst. Mit AR und VR kann ein Affiliate ein interaktives Erlebnis bieten, das weit über traditionelle Inhalte hinausgeht. Das wäre doch cool, oder?
Viel Erfolg und bleib neugierig!