Hast du dich jemals gefragt, wie viel Geld wirklich in Affiliate Marketing steckt? Es gibt Einsteiger, die nur ein paar Euro im Monat verdienen – und dann gibt es die Profis, die im Jahr Millionen erzielen.
Aber wie groß ist das Potenzial wirklich, und welche Stellschrauben entscheiden darüber, ob du nur ein bisschen dazuverdienst oder ein solides Einkommen aufbaust? In diesem Artikel erfährst du, was hinter den Einkommensmöglichkeiten im Affiliate Marketing steckt und welche Faktoren deine Einnahmen beeinflussen.
Weiter unten findest du den Online-Rechner, mit dem du deine potenziellen Einnahmen berechnen kannst.
Durchschnittsverdienst im Affiliate Marketing
Laut einer Umfrage unter den Nutzern des größten Forums für Affiliate-Marketer (STM-Forum) verdienen 6 % der Affiliate-Marketer über 2 Millionen Dollar im Jahr. Das sind umgerechnet etwa 5.500 EUR pro Tag.
Wie machen sie das? Manche setzen auf Social Media, andere schreiben Blogs oder Newsletter. Und es wird natürlich viel mit bezahlter Werbung, wie Google Ads oder Facebook Ads, gearbeitet.
Die meisten erfolgreichen Affiliates kombinieren jedoch all diese Möglichkeiten. Sie haben zum Beispiel einen Affiliate-Blog mit Produktbewertungen und -empfehlungen, einen YouTube-Kanal mit Tutorials zu den Produkten und eine E-Mail-Liste, an die sie regelmäßig Newsletter mit Tipps und Neuigkeiten versenden.
Verdienstmöglichkeiten im Detail
Natürlich hängt der Verdienst in erster Linie davon ab, ob man gerade mit Affiliate Marketing anfängt oder sich schon seit einigen Jahren gründlich damit auseinandersetzt.
Anfänger
Der Durchschnittsverdienst für Anfänger im Affiliate Marketing liegt oft im Bereich von ein paar bis hundert Euro pro Monat. Das klingt vielleicht nicht nach einem Lebensstil, der einen zum König der Welt macht, aber jeder fängt mal klein an.
Fortgeschrittene
Für Fortgeschrittene beginnt das Affiliate Marketing, sich richtig auszuzahlen. Die Einnahmen können im Bereich von mehreren hundert Euro pro Monat liegen – und das motiviert, noch weiterzugehen.
Erfahrene Marketer
Die Frage aller Fragen: „Kann man mit Affiliate Marketing reich werden?“ Kurz gesagt: Ja, es ist möglich – aber es ist kein Schnellschuss. Das große Geld im Affiliate Marketing verlangt Ausdauer, richtiges Mindset und eine Menge Arbeit. Erfahrene Marketer, die diese Stufe erreicht haben, verdienen oft sechsstellig oder mehr pro Jahr.
Und wie kann man dieses Level erreichen? Durch die Wahl der richtigen Nische, Anwendung von Multi-Channel-Marketing, Automatisierung der Prozesse und ständige Beobachtung von Trends.
Wovon hängt der Verdienst ab?
Es gibt 4 entscheidende Faktoren, die darüber bestimmen, ob du nur kleine Beträge verdienst oder den Jackpot Monat für Monat knackst. Das sind sie: Nische, Traffic, Conversion-Rate und Provisionen.
1. Nische
Je lukrativer und spezifischer deine Nische ist, desto größer sind deine Chancen, richtig gut zu verdienen. Eine Nische, in der Nachfrage herrscht und die gleichzeitig nicht übermäßig von großen Playern dominiert wird, ist die beste Variante.
Es gibt unzählige Listen der profitabelsten Nischen. Aber am Ende des Tages wird die lukrativste Nische für dich die sein, in der du dich am besten auskennst und dich als Experte positionieren kannst.
2. Traffic
Der nächste Punkt ist Traffic. Je mehr Traffic du generierst, desto mehr potenzielle Käufer sehen deine Inhalte und klicken auf deine Affiliate-Links. Und mit Inhalten ist nicht nur Webseite gemeint, sondern alle Arten von Inhalten, die du generierst und in denen deine Affiliate-Links platziert sind:
- Webseite oder Blog
- E-Mail-Liste
- Leadmagnete
- YouTube
- Social Media
- Fremde Seiten wie Foren, Quora oder Medium
- E-Books und Kindles
- bezahlte Anzeigen, wie Google Ads oder Facebook Ads
Es führen viele Wege nach Rom. Am Ende des Tages entscheidet die Anzahl der Menschen, die deine Affiliate-Links gesehen haben, darüber, wie viel du verdienen kannst.
3. Conversion-Rate
Allein Traffic und Tausende Besucher nutzen nichts, wenn sie nicht wirklich an deinen Empfehlungen interessiert sind. Es sind die richtigen Besucher, die konvertieren.
Die Conversion-Rate ist der Prozentsatz deiner Besucher, die tatsächlich über deine Links kaufen. Wenn Hunderttausende Besucher auf deine Links klicken, aber keiner davon kauft etwas, bringt das selbstverständlich wenig.
4. Provisionen
Die Höhe deiner Affiliate-Einnahmen hängt natürlich auch stark von der Höhe der Provisionen ab, die du für jeden vermittelten Verkauf erhältst. Unterschiedliche Affiliate-Programme bieten unterschiedliche Provisionssätze und Modelle. Manche zahlen nur ein paar Prozent, während andere deutlich großzügiger sind.
Produkte mit höheren Provisionen bieten theoretisch größere Verdienstmöglichkeiten. Aber auch Produkte mit niedrigeren Provisionen können sich lohnen, wenn sie sich häufiger verkaufen lassen.
Online-Rechner für Affiliate Einnahmen
Und wie viel kann man nun mit Affiliate Marketing verdienen? Mit diesem Online-Rechner kannst du deinen möglichen Verdienst pro Tag, Monat und Jahr berechnen. Fülle die ersten 4 Felder aus und schaue dir die Ergebnisse an.
Wenn die Bedeutung einzelner Felder nicht ganz klar ist, dann findest du hier eine Erklärung zu jedem Feld:
Klicks pro Tag
In diesem Feld gibst du die Anzahl der Klicks auf deinen Affiliate-Link pro Tag. Mit anderen Worten: wie viele Menschen schickst du täglich über deinen Affiliate-Link auf die Verkaufsseite?
Und wenn du dich gerade fragst, wie und wo du deine Affiliate-Links platzieren und verteilen sollst, damit die Menschen darauf klicken, dann hast du die Hauptfrage eines Affiliates erfasst. Im Grunde besteht das Geschäft des Affiliate Marketings genau daraus: Menschen zu finden, die sich für das Produkt interessieren könnten, und ihnen eine Empfehlung zu machen, damit sie das Produkt kaufen.
Wenn du noch keine Vorstellung hast, wie viele Menschen pro Tag du auf die Produktseiten leiten kannst, lasse diesen Wert im Online-Rechner unverändert. So weißt du später, wie viele Klicks du benötigst, um die gewünschten Einnahmen zu erreichen.
Conversion %
Nachdem der Besucher auf deinen Affiliate-Link geklickt hat, wird er auf die Verkaufsseite geleitet. Das heißt aber bei Weitem nicht, dass jeder, der dort ankommt, das Produkt auch kauft. Viele werden sich zwar das Angebot anschauen, aber sich aus einem oder anderen Grund gegen den Kauf entscheiden.
Wenn du 100 Menschen auf die Verkaufsseite schickst und 5 davon tatsächlich kaufen, dann hast du eine Conversion Rate von 5 %.
Conversion Rate (Konversionsrate) kann sehr unterschiedlich sein. Sie hängt von zwei Faktoren ab:
- Wie gut ist der Traffic, den du über den Affiliate-Link weiterleitest?
- Wie gut ist die Verkaufsseite des Anbieters?
Den ersten Faktor kannst du beeinflussen. Aber der zweite Faktor hängt davon ab, wie gut der Anbieter die Verkaufsseite für die Conversion optimiert hat. Dieses Zusammenspiel zwischen dem Affiliate-Partner und Advertiser ist das Herzstück des Affiliate Marketings.
Laut einer Analyse von WordStream beträgt die durchschnittliche Konversionsrate 2,35 %. In selteneren Fällen kann die Conversion bei über 10 % liegen.
Wenn du noch keine Erfahrung mit der Conversion Rate gesammelt hast, dann lass den Wert unverändert. So rechnest du mit einem Durchschnitt.
Verkaufspreis des Produktes
Der Verkaufspreis ist der Preis, den der Kunde bezahlt, wenn er das Produkt kauft.
Bei Dienstleistungen ist es aber oft so, dass du den Verkaufspreis gar nicht kennst, da dieser erst im Verlauf der weiteren Zusammenarbeit mit dem Kunden festgelegt wird.
In diesem Fall erhältst du einen Festbetrag pro vermittelten Kunden. Gib diesen Festbetrag als Verkaufspreis ein und im nächsten Feld 100 %.
Affiliate-Provision in %
Affiliate Provision ist dein Anteil an dem Verkauf. In den meisten Fällen bekommst du einen prozentualen Anteil vom Verkaufspreis.
Wenn ein Produkt 100 EUR kostet und die Affiliate Provision bei 10 % liegt, dann bekommt der Affiliate-Partner 10 EUR für jeden Verkauf über seinen Affiliate-Link.
Wie hoch die Provision ist, hängt hauptsächlich von der Branche ab.
Laut einer Auswertung von Influencer Markteting Hub ist die Provision bei digitalen Produkten, wie Online-Kursen, E-Books oder Online-Tools am höchsten. Sie kann bis zu 70 % betragen. Das liegt daran, dass diese Produkte in der Regel niedrige Herstellungskosten und keine Lager- und Versandkosten haben.
Die niedrigsten Provisionen hast du bei den physischen Produkten. Nach der Vergütungstabelle von Amazon kommst du bei den physischen Produkten nicht über 12 % hinaus.
Beispielrechnung für Amazon Affiliate
Um den Online-Rechner zu testen, rechnen wir einmal mögliche Provisionen als Amazon Affiliate durch.
Angenommen, du hast einen YouTube-Kanal über Mode, in dem du regelmäßig die neuesten Mode-Trends vorstellst. Du stellst fest, dass der Trend eindeutig in Richtung Jeans mit blumigem Muster geht. Du bestellst dir die Jeans und setzt sie in einem YouTube-Video in Szene.
In der Videobeschreibung fügst du deinen Affiliate-Link zu diesen Jeans bei Amazon hinzu.
Wenn der Zuschauer deines Videos auf den Link klickt und daraufhin die Jeans kauft, dann bekommst du deine Provision. In der Tabelle für Standardvergütung bei Amazon findest du in der Spalte „Direkte Qualifizierte Verkäufe“ bei Amazon Fashion – 10 %. Das ist deine Provision.
Jetzt hast du ausreichend Daten, um auszurechnen, wie viel du verdienen kannst, wenn täglich 60 Zuschauer deines Videos auf diesen Affiliate-Link klicken.
Wir gehen von einer durchschnittlichen Conversion Rate von 3 %. Der Produktpreis beträgt 28,01 EUR. Du bekommst davon 10 %. Damit kannst du täglich 5 EUR verdienen, was im Jahr über 1.800 EUR wäre.
Zu wenig? Normalerweise hast du ja nicht nur ein Video mit einem Produkt auf deinem YouTube-Kanal, sondern mehrere. So verteilen sich die Klicks über verschiedene Produkte, und die Produktpreise können natürlich variieren. Empfiehlst du eine Jeans für 56 EUR, verdoppeln sich deine Einnahmen. Liegen neben der Jeans im Warenkorb noch ein Morgenmantel und eine Skijacke, verdienst du entsprechend mehr.
Versuche einfach, mit verschiedenen Preisen und Provisionen im Affiliate-Online-Rechner zu spielen.
- Wie viel würdest du verdienen, wenn du einen Fernseher für 549 EUR empfiehlst? Fernseher gehört in die Kategorie „Elektronik und Computer“ und wird mit 3 % vergütet.
- Und wie sieht es mit Amazon Games aus?
- Was passiert, wenn du es schaffst, statt 60 Menschen 100 Menschen täglich auf den Affiliate-Link zu schicken?
Du siehst, die Höhe deiner Einnahmen hängt von vielen Faktoren ab.
Beispielrechnung mit festem Betrag
Dienstleistungen werden oft mit einer festen Provision vergütet. In diesem Fall bekommst du keine Prozente vom Verkaufspreis, sondern einen Festbetrag.
Angenommen, du hast einen Newsletter zum Thema Hausbau. Du verschickst regelmäßig Newsletter mit nützlichen Tipps und Empfehlungen. Um deinen Newsletter zu finanzieren, meldest du dich als Affiliate bei Check24 an.
Du platzierst in deinem Newsletter Affiliate-Links für Strom- und Gas-Anbieter. Check24 zahlt dir 20 EUR für jeden Online-Antrag, der über deinen Link gestellt wird. Im Affiliate-Rechner gibst du den Produktpreis mit 20 EUR und als Provision 100 % ein.
Wenn täglich 60 Leser deines Newsletters auf den Affiliate-Link klicken und davon 3 % den Online-Antrag stellen, verdienst du damit etwa 1.000 EUR im Monat.
Einige Faustregeln für weitere Berechnungen
Es gibt weitere Faustregeln, die du anwenden kannst, um mögliche Einnahmen zu berechnen.
Die erste Faustregel hat Peer Wandinger von Selbständig-im-netz.de aufgestellt. Sie bezieht sich auf die Höhe der Affiliate-Einnahmen, abhängig von der Anzahl der Seitenaufrufe eines Affiliate-Blogs:
- 1.000 Seitenaufrufe – 5 bis 20 EUR im Monat
- 10.000 Seitenaufrufe – 100 bis 200 EUR im Monat
- 100.000 Seitenaufrufe – 1.000 bis 2.000 EUR im Monat
Natürlich sind es keine Statistiken, sondern Erfahrungswerte eines einzigen Affiliates.
Die zweite Faustregel stammt vom bekannten Affiliate-Marketer Ralf Schmitz und bezieht sich auf E-Mail-Marketing. Er schätzt den Wert einer E-Mail-Adresse in der E-Mail-Liste auf 1 EUR im Monat. Das bedeutet, wenn du 1.000 Abonnenten in deiner Liste hast, dann kannst du damit rein rechnerisch 1.000 EUR pro Monat verdienen – vorausgesetzt, du versendest regelmäßig Newsletter, die Affiliate-Links enthalten.
Affiliate Marketing lohnt sich
Man kann mit Affiliate Marketing sowie ein paar Euro nebenbei verdienen oder auch gute vierstellige Beträge im Monat erzielen.
Es kommt auf die Nische an. Dann den Traffic: Woher bekommst du die Besucher? Dann auf die Conversion: Wie kaufbereit sind die Menschen, die auf deinen Affiliate-Link klicken? Und am Ende des Tages auf die Höhe der Provision, die du als Affiliate erhältst.
An den Rechenbeispielen erkennst du auch, warum die Frage „Wie viel kann man mit Affiliate Marketing verdienen“ nicht eindeutig beantwortet werden kann. Die Antwort ist: „Es hängt davon ab.“
Wenn du Inspirationen und Ideen für den Start im Affiliate Marketing benötigst, dann schaue dir die konkreten Affiliate Marketing Beispiele an.